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Ob es Menschen gibt, die den Frühling nicht mögen? Kaum vorstellbar! Die meisten warten wohl schon lange sehnsüchtig auf ihn, für manche könnte er sogar gleich nach Weihnachten beginnen!

Aber was wir uns auch wünschen mögen, der Frühling kommt nach eigener Zeitrechnung. Zuerst ganz verhalten, versteckt, um sich dann immer mehr zu entfalten, bis zum explosionsartigen Ausbruch. Nun ist er da und es drängt mich hinaus, ihn zu bewundern.

Sonnenüberflutet liegt der Weg vor mir, jubilierend steigen Vögel in den wie frisch gewaschen aussehenden blauen Himmel hinauf. Es riecht nach Lindenblüten. Durch die Äste der Bäume fallen goldgelbe Lichtstreifen, wispernd neigen sich die hellgrünen Blätter den tanzenden Sonnenflecken zu. Wie zarte Schmetterlingsflügel streicht der Wind über meine Wangen. Alles schwimmt im Licht. Die zarten Farben verwischen, fließen ineinander, um sich dann erneut in anderen Nuancen zu finden. Licht und Schatten bewegen, verändern sich wie im Spiel. Das dunkle Grün des frischen Grases setzt leuchtende Akzente, durchbrochen von verschwenderisch wachsendem Löwenzahn mit seinen sonnengelben Köpfen. Die weißen Anemonen im Halbschatten haben die durchscheinenden Blütenblätter weit geöffnet. Gegen Abend werden sie sich wieder schließen, als schützten sie ein Geheimnis tief in ihrem Inneren. Der Schlehenstrauch am Bach trägt einen Schleier aus kleinen, weißen Blüten. Blaue Veilchen ducken sich versteckt am Boden. Ich kann mich nicht sattsehen. Wie in jedem Jahr überwältigt mich die Schönheit der Natur. Ich bleibe stehen, lasse mich einhüllen vom Frühling, seinen Farben und Gerüchen. Ich halte mein Gesicht der Sonne entgegen, spüre ihre Kraft und Wärme. Behutsam gehe ich weiter. Eine Weinbergschnecke kreuzt gemächlich meinen Weg. Ameisen verschwinden eilig in trockenen Kiefernnadeln. Eine vereinzelte Biene sucht leise summend nach einer Blüte. Ich lege meine Hände auf den glatten Stamm einer Buche, schaue in ihre hohen Zweige hinauf. Zwischen den leuchtend grünen Blättern kann ich den Himmel sehen. Eine tiefe Freude erfüllt mich. Ich weiß, ich bin ein Teil des Ganzen.

Aber ich fühle auch, wie mein Herz schwer wird. Wenn wir das alles weiterhin erhalten wollen, müssen wir unsere Anstrengungen in so vielen Bereichen vergrößern, damit auch unsere Kinder und ihre Nachkommen solche Momente erfahren können, Vögel, Bienen, Insekten, Blumen nicht nur aus Büchern oder dem Internet kennen und abgeholzte Wälder für ganz natürlich halten. Wir müssen viel TUN, um die vielen großen und kleinen Wunder der Natur zu bewahren! Ob wir es schaffen werden?

 

Claudia Bülow

Claudia Bülow

Ich bin Jahrgang 1950, war als Med.Tech.Assistentin in Arztpraxen tätig und habe einige Zeit in der Naturkostbranche gearbeitet. Seit dem Jahr 2000 unterrichte ich Yoga, lebe und arbeite in der Nähe von Frankfurt am Main.Mein besonderes Interesse gilt dem ganzheitlichen Leben mit all seinen Facett...
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