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Leben

Marie Mannschatz über den Nutzen der Zeit und die Gelassenheit. Keine Sorge, auch Sie werden alt – wenn Sie Glück haben. Noch träumen Sie nicht davon, mit einem Rollator über den Naschmarkt zu bummeln.

Aber es wird nicht mehr lange dauern und dann fragen Sie sich: „Nehme ich ein zusammenklappbares Indoor-Modell oder den Super-Gigo mit LED, Lupe und Alarmknopf?"

Die Zeit vergeht und es scheint, als würde sie, je langsamer der Mensch wird, umso schneller rasen. Erreichen wir die völlige Bewegungslosigkeit, explodiert die Zeit in die Ewigkeit.

Hat schon mal jemand erforscht, wie das persönliche Zeitempfinden mit dem Alterungsprozess zusammenhängt? All die jungen Leute, die heutzutage unter akuter Zeitnot leiden, sind vielleicht mental schon vergreist. Und die wenigen Alten, die alle Zeit der Welt haben, sind die wahrhaften Quellen der Lebensfreude. Es scheint mir angesagt, unser modernes Zeitempfinden kritisch zu hinterfragen. Schließlich ist die Zeit ein Gut, das uns allen im gleichen Maße zur Verfügung steht – so wie die Luft zum Atmen. Hecheln oder lächeln, das kann doch jeder selbst entscheiden. Wer sich zum Sklaven seiner Zeit macht, der schlägt nach einer atemlos verbrachten Arbeitswoche am Ende auch noch die Freizeit tot, fürchtet sich vor der Leere, muss immerzu etwas tun, der Macher sein, weiterkommen. Stille ist gefährlich, Gelassenheit ein Fremdwort.

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In der königlichen Geisteshaltung, die im Buddhismus Upekkha, Gleichmut oder Gelassenheit (engl. equanimity) heißt, wird alle Zeitnot entmachtet. Wenn wir mit Gleichmut eine brenzlige Situation bewältigen, findet Lösung statt, es wird etwas bereinigt, die reaktive Kette der Bedrängnis wird nicht fortgesetzt. „Ein wirklich gelassener Mensch vermehrt den anderen schon deshalb die Zeit, weil er durch seine Gegenwart das Unwesentliche ausschließt", schrieb der Bremer Philosoph Jürgen Rausch und er fügte hinzu: „Wer aber die Zeit totschlägt, verwundet die Ewigkeit." Gleichmut ist Ausgewogenheit, ein konstruktiver Geistesfaktor, der es erlaubt, loslassen zu können, sich zu entspannen, alles ausgeglichen zu erleben. Kein kühles, apathisches, gleichgültiges Dümpeln, kein Ziehen und Zerren an den Zeigern der Uhr – stattdessen ein klares Ja zum Jetzt, gelassen wie ein Berg in Wind und Wetter, mit ungetrübtem Wohlwollen gegenüber allem Leben, in jeder Jahreszeit.

Üben Sie sich in Gelassenheit! Es ist das beste Mittel gegen Zeitdruck. Mischen Sie noch eine Prise Humor hinzu und Sie werden zu einer lebendigen Verkörperung eines Weisen unserer Zeit, ganz gleich, ob Sie im Jaguar C-X75 oder mit einem nagelneuen Rollator durch das Leben steuern.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.

 

Marie Mannschatz

Marie Mannschatz

Marie Mannschatz hat mehr als zwei Jahrzehnte in freier Praxis als Gestalt- und Körpertherapeutin gearbeitet. Sie praktiziert Vipassana-Meditation seit 1978 und wurde in den neunziger Jahren von Jack Kornfield zur Lehrerin ausgebildet.Marie Mannschatz lebt in Schleswig-Holstein und lehrt in Europa ...
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