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Diskurs

„So lange, als da, ihr Mönche, die Mönche dem sich meldenden Durste, dem Wiederdasein säenden, keine Folge leisten werden, ist eben ein Wachsen (der Gemeinschaft) zu erwarten und kein Schwinden. So lange, als da die Mönche in waldiger Öde gern Sitz und Lager erwählen werden, ist eben ein Wachsen ... zu erwarten und kein Schwinden.

So lange, als da die Mönche eben bei sich selbst der Einsicht pflegen werden, damit etwa kundige Ordensbrüder, die noch nicht gekommen sind, herankommen, schon gekommene kundige Ordensbrüder aber sich wohlbefinden möchten, ist eben ein Wachsen ... zu erwarten und kein Schwinden."

Längere Sammlung Nr. 16 Übersetzt von Karl Eugen Neumann

Kommentar von Dr. Paul Köppler

In diesem kurzen Ausschnitt einer Rede des achtzigjährigen Buddha an seine Gemeinschaft erklärt er den Zuhörern, was für das Wachsen der Gemeinschaft förderlich ist. Insgesamt nennt der Buddha in dieser Rede sieben Merkmale für eine gesunde Gemeinschaft. Wir können davon ausgehen, dass diese Richtlinien nicht nur für die Gemeinschaft der Mönche gültig sind. Auf unsere Gesellschaft bezogen und auf die Frage nach dem Umgang mit unseren Mitteln sind die zitierten drei Empfehlungen von besonderer Bedeutung.

Zunächst und entscheidend ist die Reflexion über den ‚Durst', das heißt, welche Rolle die Gier für unser Verhalten und unsere Entscheidungen spielt. Wenn wir in allem und jedem blind und unbewusst unserer Gier folgen, so wie es in unseren Systemen üblich ist, wird jedes Wachstum von äußerst hinderlichen, negativen und schließlich zerstörenden Elementen begleitet.

Mit der nächsten Anweisung gibt der Buddha den Rat, sich immer wieder in Einsamkeit zurückzuziehen. Auf unsere Gesellschaft bezogen heißt das: Sind wir fähig und willens, in all dem Getriebe uns immer wieder Inseln der Stille, der Abkehr und der Besinnung zu schaffen? Ist das nicht der Fall, werden wir Getriebene, von Stress und Krankheit Zermürbte und ein weiteres Wachsen ist nicht mehr möglich.

Mit der dritten Richtlinie empfiehlt der Buddha, Einsicht zu pflegen. Einsicht bedeutet im System des Buddha Weisheit, die versteht, wie wir funktionieren und wie wir uns aus allen Problemen befreien können. Solche Einsicht wird viele Menschen begeistern und der Gemeinschaft zuführen und wird die, die schon dazugehören, befriedigen und zu ihrem Wohlbefinden beitragen. Eine Gemeinschaft, deren Mitglieder glücklich sind und die neue Mitglieder anzieht, befindet sich in einem natürlichen und harmonischen Wachstum.

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Dr. Paul Köppler

Dr. Paul Köppler

Dr. Paul Köppler, geboren 1946, hat Philosophie und Theaterwissenschaften studiert. Köppler ist Meditationslehrer und Leiter des Waldhauses am Laacher See. Sein letztes Buch ‚Buddhas ewige Gesetze‘ zeigt anschaulich, wie Buddhas Weisheit in unser Leben integriert werden kann. Mehr unter: ...
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