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Manchmal wundere ich mich, wenn mir plötzlich auffällt, dass irgendein Grundsatz, den ich im Zen immer wieder höre, eigentlich schon lange zu meinem Weisheitsschatz gehört. Nicht auf die Ergebnisse schielen.

Wissen wir Menschen, junge und ältere, denn nicht schon lange, dass es ein Geheimnis gibt, das zu beachten den entscheidenden Unterschied macht? Ich möchte versuchen, es zu beschreiben, und vielleicht erlöst uns das Besinnen auf dieses Wissen von unnötigem Weihnachtsstress. Wenn wir einen Brief schreiben. Kochen. Einem Kind beim Aufwachsen helfen. Weihnachtsgeschenke herstellen oder kaufen oder einem Freund beistehen. Das Treppenhaus putzen oder Wäsche aufhängen, bügeln, zusammenfalten: Wissen wir nicht, dass all dies uns dann am am besten gelingt, wenn wir es freudig und beherzt anpacken, das Schwierige oder Einfache, und es einfach tun, gelassen und voll dabei? Wobei voll dabei heissen kann, dass wir uns nicht abhetzen, schon an das Nächste denken, an den Bruder, der alles viel besser kann oder schlechter, dass wir also das Vergleichen mit Anderen stoppen, ganz bewusst.
Wir müssen nicht schenken wie XY, auch nicht, wie es unser Selbstideal gerne hätte. Als Beispiel. Wir schenken so, wie es für uns in diesem Jahr stimmig ist, nicht halbherzig, sondern beherzt, grossmuetig. Langmütig, auch mit uns selber. Mit uns und den anderen. Also kommt es, das spüre ich beim Nachsinnen und Schreiben, auch noch auf die Qualität der Beziehung an. Auf die Liebe, die Zaertlichkeit, die ich im Stande bin, aufzubringen.
Ganz schön viel, denken Sie vielleicht, und ich merke, wie solche altmodisch wirkenden Wörter wir Langmut, Sanftmut mir immer öfter einfallen und einleuchten. Wann sind sie uns abhanden gekommen? Mit den Wörtern verschwinden auch die Inhalte, die Qualitäten.
Wie eine Predigerin fühle ich mich heute morgen, schreibend, und versuche, es gelassen hinzunehmen. Vielleicht können auch Sie sich berühren lassen von den wiederentdeckten Herzenseigenschaften.
Wenn wir also etwas tun, dann üben wir, voll anwesend zu sein. Dann kann das Ergebnis nicht anders als stimmig sein. Und so frage ich mich gerade, ob viele Dinge, die wir in buddhistischen Zusammenhängen hören, lesen und üben, nicht schon immer zu uns als Menschen gehörten, und wir müssen uns nur erinnern, inne werden, des Schönsten in uns, das Menschsein bedeuten kann!
Nicht Lösungen haben, sondern Wege. Jeden Schritt, jeden Atemzug auf diesen Wegen wahrnehmen. Auskosten. Nein, wir müssen keine Buddhisten sein, um das Leben lebenswert zu gestalten, für uns und andere. Und auch andere müssen es nicht.

Wir müssen gar nichts. Wir dürfen einfach nur sein. Einfach sein. Sein.
Eine frohe Vorweihnachtswoche!

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Monika Winkelmann

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann, geboren 1952, Mutter einer erwachsenen Tochter, geschieden seit 2019, hat 1980 mit 28 Jahren ihr erstes Meditationswochenende in Hamburg besucht. Diese tiefgreifende Erfahrung sowie ihr Leben als Alleinerziehende der Tochter Lisa, geb. 1984,  bewirkten, dass sie viele Jahre a...
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