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Wir suchen Wege, um heilsam miteinander zu kommunizieren. Was ist damit gemeint, was meine ich damit?

Etwas sehr Alltägliches und gleichzeitig etwas ungemein Anspruchsvolles, bei dem man nie auslernt, was die Kommunikation für mich so reizvoll macht, aber auch zuweilen sehr anstrengend.
Eine Weile habe ich gesprochen von der Meditation des Schreibens, des Sprechens, des Zuhörens – das ist alles richtig und detaillierter als das Wort ‚Kommunikation‘. Doch, dazu habe ich mich kürzlich entschieden, im Grunde handelt es sich stets um dasselbe: Um einen gemeinsamen Raum, in dem sich zwei oder mehr treffen mit dem erklärtermaßen gemeinsamen Ziel, sich auszutauschen. Um sich zu verständigen. Vielleicht zu einigen.
Kommunikation: Ein lateinisches Wort, das man vielleicht ersetzen sollte, wenn es geht. Ich finde keines, das an den Bedeutungshorizont dieses Begriffes herankäme. Dialog ist eben etwas zwischen mir und dem Göttlichen, dem oder der Anderen. Man sieht immer zwei vor sich. Mir geht es aber um das Dritte bei einer gelungenen Kommunikation – um die Bedeutung, die in ‚communio‘ enthalten ist: das Gemeinsame. Das, was durch die Begegnung, durch den Austausch entsteht und die Gesprächspartner, die Gruppe, fesselt, berührt und verändert.
Dieses Geheimnis – ich weiß allerdings nicht, ob Martin Buber seine Zustimmung zu diesem Begriff geben würde – ist von eben ihm, Martin Buber, erforscht und eindringlich und fast hymnisch beschrieben worden. Von Rumi, der heutzutage – und das sage ich nicht bedauernd – von aller Welt zitiert wird. Von den vielen, die sich als Therapeuten oder Coaches, als Philosophinnen oder Trainerinnen für gewaltfreie Kommunikation, als Zwiegesprächsberater für Paare und Mediatoren beruflich mit dem Thema Verständigung und Konfliktbearbeitung/-lösung befassen.
Ich glaube, wir unterschätzen dieses Dritte. Wenn zwei Liebespartner oder enge Freunde nicht mehr an dem gemeinsamen Dritten interessiert sind, dann werden befruchtende Gespräche auf kurze oder lange Sicht sterben, ‚Kinder‘ werden ausbleiben. 

Auch bei der Meditation der Kommunikation, also einer besonders achtsamen, empathischen, zugewandten Form des Gesprächs, das vielleicht nach einigen oder mehr Minuten Stille erst einsetzt, weil man sich darauf geeinigt hat, geht es um einen schöpferischen Akt, um Kreativität.
Verständigung, zum Beispiel zwischen zweien aus verschiedenen Kulturkreisen oder zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen, die schon zahlreiche Konflikte teils gelöst, teils unter den Teppich gekehrt haben, dürfte nur gelingen, wenn beide ein Minimum an den genannten Qualitäten aufbringen können. Wenn beide oder die Gruppe angezündet werden können durch ein gemeinsames, vitales Interesse.
Inter-esse heißt nun: dabei sein. ‚Inter‘ deutet auf den Raum, der auch in ‚communio‘ mitschwingt. Wenn aber nichts mehr schwingt, wenn eine/r sich abdichtet, in unedlem Schweigen verharrt, dann wird nichts helfen außer der klaren Erkenntnis: Wo nichts (mehr) schwingt, ist der gemeinsame Garten vertrocknet, und wo nicht beide oder alle ihn wässern möchten, wird nichts mehr gedeihen.
Welches ist Dein Dünger, Dein Kompost, mit dem Du den Garten der Mitgeschöpflichkeit mit dem Anderen, mit der Welt nährst?
Ich lerne: Nur im Einlassen auf das volle Leben, im Mitschwingen, werde ich genährt und füttern wir lebendige Resonanzräume der Verständigung. Vielleicht ist das Liebe.

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann, geboren 1952, Mutter einer erwachsenen Tochter, geschieden seit 2019, hat 1980 mit 28 Jahren ihr erstes Meditationswochenende in Hamburg besucht. Diese tiefgreifende Erfahrung sowie ihr Leben als Alleinerziehende der Tochter Lisa, geb. 1984,  bewirkten, dass sie viele Jahre a...
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