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„Ich kann es nicht fassen, es ist schon wieder passiert, ich habe tatsächlich ein weiteres Mal denselben Fehler gemacht. Einem Menschen mein Herz, meine Zeit, meine gesamte Aufmerksamkeit geschenkt, alles für ihn getan und er hat mich dennoch wieder verlassen. Ich fühle mich ausgenutzt, traurig und leer. Ich kann euch nicht sagen, wie oft mir in meinem Leben genau das schon passiert ist. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.“

Carmen ist eine liebe Bekannte von mir. Im Rahmen des heutigen Beitrags darf ich von einer ihrer größten Lebensaufgaben berichten. Wie sie selbst sagt, besteht diese darin, das Muster, welches sie ihr Leben lang dazu verleitet hat, immer wieder denselben Fehler zu machen, endlich aufzulösen.
Der Fehler
Seit Carmen denken kann, sehnt sie sich nach einem Menschen an ihrer Seite. Dieser sehnliche Wunsch führte sie vor knapp 20 Jahren mit ihrem ersten Partner Peter zusammen. Die junge Carmen krempelte damals für die Liebe ihr gesamtes Leben um. Sie gab ihren Job und ihre Wohnung auf, um öfter in Peters Nähe zu sein. Sie vernachlässigte ihre Freunde und auch ihre Hobbys, um mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Sie verwöhnte ihn mit leckeren Gerichten, machte den Haushalt und stand ihm in jeder Lebenslage bei. Als Peter sie nach drei Jahren verließ, verstand Carmen die Welt nicht mehr.
Seither traf sie viele Männer. Oft war sie aufgrund ihrer negativen Erfahrungen anfangs vorsichtig. Sehr rasch allerdings übernahm ihre tiefe Sehnsucht das Kommando und Carmen verhielt sich abermals wie in ihrer ersten Beziehung mit Peter. Und jedes Mal wiederholte sich auch das Abschlussszenario: Carmen wurde von ihren Partnern verlassen.
Warum mache ich immer wieder denselben Fehler?

Fehler

Als sich Carmen mir anvertraute, dachte ich sofort an meine eigenen Wiederholungsfehler, wie beispielsweise an meinen Erfolgswillen, der mich in der Vergangenheit des Öfteren dazu getrieben hat, gewisse Aufgaben und Ideen mit übertriebenem Engagement anzugehen. Bis mein Körper mir schließlich in Form einer Krankheit aufzeigte, dass es genug sei. Nachdem ich selbst viele Jahre darüber nachgegrübelt hatte, stieß ich allmählich auf den Grund für meine sich wiederholenden Fehler und Muster, der in meiner Vergangenheit zu suchen war. Damals prägten sich Glaubenssätze – wie „Ohne Fleiß kein Preis und trotzdem bist du nie genug“ – tief in mein Unterbewusstsein ein.
Ähnlich erging es Carmen, deren Vater die Familie überraschend verließ, als sie gerade einmal zwölf Jahre alt gewesen ist. Unbewusst wurde ihr Leben lange Zeit von dem Glaubenssatz „Ich bin es nicht wert, dass du bei mir bleibst“ dominiert. Und wer mit solchen Glaubensmustern durch die Welt läuft, der passt sein Verhalten entsprechend an und erntet natürlich von seiner Umwelt genau das, was er mit seinem Glauben sät.
Die Wurzel für die sich wiederholenden Fehler finden
Die Mechanismen unserer Wiederholungsfehler sind sehr unterschiedlich und umfangreich. Für eine ausführliche Antwort auf die Frage, warum wir immer wieder denselben Fehler begehen, benötigt man daher Zeit, Geduld und idealerweise auch Unterstützung. Dennoch gibt es Möglichkeiten zur Selbsthilfe. Die drei wirksamsten Methoden habe ich nachfolgend zusammengefasst:
1. Glaubenssätze, die dem Fehler zugrunde liegen
Sehr oft sind es tiefsitzende Glaubenssätze aus unserer Kindheit, die dazu führen, dass uns im Leben immer dasselbe widerfährt. Sehr häufig lauten sie beispielsweise: Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden. Um meiner selbst willen mag mich keiner. Ich bin nicht wichtig. Ich tauge zu nichts. ...
Doch diese starken Glaubenssätze können Schritt für Schritt aufgelöst werden:
- Frage dich, welcher starke Glaubenssatz deinem wiederkehrenden Fehler zugrunde liegen könnte.
- Wo und durch wen könnte der Glaubenssatz entstanden sein? Reise in deine Vergangenheit und lege eine mögliche Situation fest.
- Wenn du die Situation und den Satz erfasst hast, sagst du mit deinem starken Erwachsenen-Bewusstsein immer wieder: „Es ist nicht wahr! Der Satz stimmt einfach nicht! Ich brauche ihn nicht mehr.“
- Das wiederholst du mehrere Wochen lang, bis du spürst, dass der Satz an Stärke verliert.
- Anschließend überschreibst du den negativen Glaubenssatz, indem du einen positiven wählst. Zum Beispiel: „Ich bin es wert, geliebt zu werden!“
- Diesen Satz wiederholst du täglich. Anfangs kommt dir das vielleicht komisch vor, weil du noch nicht an seinen Wahrheitsgehalt glaubst. Bald aber wird sich der neue Satz durch die stete Wiederholung in deinem Unterbewusstsein verankern.
2. Das Bedürfnis des Fehlers
Frage dich, was geschehen ist, als du den Fehler zum ersten Mal gemacht hast. Folgende Vorgehensweise kann dabei helfen:
- Welche tiefe Sehnsucht, welches ungestillte Bedürfnis hat dich damals, als du den Fehler erstmals gemacht hast, dazu verleitet? Benenne das Bedürfnis oder den Wunsch.
- Ist genau dieses Bedürfnis bis heute nicht gestillt?
- Welche (kreativen) Möglichkeiten gibt es, dieses tiefe Bedürfnis in dir selbst zu stillen? Zum Beispiel: Liebe durch Selbstliebe-Methoden zelebrieren, Sicherheit entstehen lassen, indem du dir beibringst, dem Leben zu vertrauen, Achtung und Wertschätzung, indem du beginnst, dich selbst wertzuschätzen.
3. Das angelernte negative Muster transformieren
Wenn wir in unserem Leben stets denselben Fehler machen, ziehen wir daraus Bestätigung und nehmen eine negative Erwartungshaltung ein, die wieder und wieder zur selben Erfahrung führt. Wir ziehen das Negativszenario quasi in unser Leben. Um diesen Mechanismus zu durchbrechen, müssen wir ein neues inneres Bild, sprich eine positive Erwartung, kreieren. Eine sehr wirkungsvolle Methode hierzu ist die Imagination.
Dazu stellst du dir die Situation, die bereits oftmals fehlgeschlagen ist, vor. Anstatt der bisherigen Erfahrung lässt du vor deinem inneren Auge jedoch einen positiven Film ablaufen. Du kreierst die Situation so, wie du sie dir idealerweise wünschst, sprich ohne deinen Wiederholungsfehler. Diese Übung wiederholst du drei- bis viermal wöchentlich. Nach einiger Zeit wandelt sich deine innere Erwartung in eine positive, was zur Folge hat, dass sich auch im Außen Positives manifestiert.
Und was wurde aus Carmen und ihrem Fehler?
Momentan erlebt Carmen gerade die bisher längste Singlezeit ihres Lebens. Und wie sie mir neulich gestanden hat, genießt sie diese sehr. Ihr Glaube daran, dass schon bald ein Mann in ihr Leben treten wird, der darin auch verweilen möchte, hat sich in den letzten Monaten massiv verfestigt.
Ich danke Carmen für ihre Geschichte und wünsche dir im Umgang mit deinen Fehlern viel Geduld, Liebe und Zuversicht.

Bilder © Pixabay

Melanie Pignitter

Melanie Pignitter

Melanie Pignitter wurde 1984 in Graz geboren und lebt seit sieben Jahren in Wien. Sie ist diplomierte Mental- und Kommunikationstrainerin. Von 2010 bis 2015 reiste sie als Trainerin und Business-Coach quer durch Österreich. 2015 wurde die junge Frau von einer seltenen Schmerzkrankheit erfasst. Sie ...
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