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Das “kleine Ich” ist eine Funktion von unserem Wirklichkeitsgenerator. Unserem Gehirn. Es hat viele wichtige Eigenschaften. Es ist jedoch nicht “unser Wesen”. Es ist nicht WIR. Nicht unser SELBST. Zumindest MUSS es das nicht sein.

Das kleine ICH bedient sich dualistischer (trennender) Konzepte (beschreibender und unterscheidender Gedanken) um ein Bild des Wahrgenommenen (Informationen bereitgestellt vom großen - erkennenden - ICH) zu erstellen. Dabei kann nur ein “verschwommenes, gefärbtes Bild” entstehen.

Die Welt da draußen ist neutral.
Das Leben, bzw. das was das Leben ausmacht (das große ICH) ist neutral. Das große ICH erkennt. Das kleine ICH bewertet. Heilsam ist, wenn man die Bewertungen nicht zum eigenen Wesen macht, sondern als Funktion erkennt.

Das kleine ICH vergleicht.
Groß / Klein. Laut / Leise. Schnell / Langsam. Usw.
Dass diese durch Vergleichen gewonnene Daten nur relativ und nicht absolut sind - und somit nichts mit der Wahrheit bzw. unserem grundliegenden Wesen zu tun haben, wird dadurch erkennbar, dass sich die gewonnenen Daten ändern sobald das Vergleichsobjekt verändert wird.

Beispiel:
Ich stehe neben einem Menschen.
Die Funktion des kleinen ICH vergleiche mich mit diesem.
Mein kleines ICH stellt fest: “Der ist kleiner” bedeutet für mich “Ich bin größer”.
Der neben mir stehende Mensch wird ausgetauscht.
Ein neuer Vergleich ergibt. “Der ist größer” bedeutet für mich “Ich bin kleiner”.

Kann dieses - so unbeständige ICH - wahrhaftig ich sein?

Das kleine ICH bewertet.
Angenehm/unangenehm. Schön/hässlich. Gut/schlecht. Usw.
Dass diese durch Bewerten gewonnene Daten, nur relativ und nicht absolut gültig sind (und somit nichts mit der Wahrheit oder mit dem uns grundliegenden Wesen zu tun haben) - ist dann zu erkennen, wenn wir unsere geschaffenen Bewertungen mit Bewertungen von anderen vergleichen. (Oder unsere eigenen Bewertungen nach einiger Zeit neu betrachten. Denn viele dieser - unserer - Bewertungen werden dann nicht mehr gültig sein)

Beispiel:
Ich teile mit einem Mitmenschen ein Essen.
Mir selbst schmeckt die Speise ausgezeichnet.
Mein Kostteiler verkündet, dass diese Speise nicht gut schmeckt.

Kann dieses - so veränderliche ICH - wahrhaftig ich sein?
Kann dieses - so unterschiedlich bewertendes ICH - jenes ICH sein, dass wir uns alle teilen?

Motivator
Das kleine ICH ist ein Motivator. Es setzt uns in Bewegung, lässt uns etwas mehr oder weniger tun/haben/erreichen/ablegen wollen.

Glaubender
Das kleine Ich ist für Glauben zuständig. Es nimmt nicht selbst Erfahrenes auf- und an und verkennt dabei dass “nicht selbst Erfahrenes” immer nur Glauben und nicht Wissen sein kann.

Zeit
Das kleine ICH ist auch für das Zeiterleben bzw. Zeitmanagement zuständig. Zukunft und Vergangenheit sind ebenso wie die Unterteilung der Zeit in Einheiten trennende (dualistische) Konzepte. Sie helfen uns zu ordnen und zu strukturieren, haben jedoch mit der Wahrheit und somit mit unserem grundliegenden Wesen nichts zu tun.

Ronald Mayrhofer

Ronald Mayrhofer

Ronald Mayrhofer, 1977, lebt in Linz und begleitet beruflich Menschen mit Beeinträchtigung(en), liebt die Menschen und die Natur. Er ist immer auf's neue erstaunt, wie sehr Buddhas Lehre (durch leben und prüfen) für den eigenen Geist erfahrbar wird. Sein größter Wunsch? Mögen alle Wesen glück...
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