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Das Erkennen und Abwerfen des Korsetts ist möglich. Die Buddhistische Psychologie gibt einen möglichen Weg, eine mögliche Lösung vor. Wer sich selbst sucht, wird sich finden. Wird das Korsett erkennen und nach und nach sprengen.

Ohne dieses Korsett wartet ein Leben in dem einfach alles IST wie es ist.
Alles ist neutral. Die Welt ist neutral. Alle uns entgegentretenden Phänomene (und auch Personen bzw. deren Verhalten) sind neutral. Das Erkennen dieser Neutralität aller Dinge, allen Seins, nimmt unsere Ängste und Sorgen von uns und schenkt uns dafür Urvertrauen und Frieden.

JA zu allem sagen was ist,
erkennen dass alles EINS ist, dies ermöglicht der befreite Geist.
Das große ICH.

Diese Denkweise anzunehmen bedeutet nicht, dass Passivität oder Schicksalsergebenheit gelebt werden soll / muss. Nein, es gibt uns unser Leben in die Hand, um dieses – unser Leben - in Glück und Frieden mit allen Lebewesen zu gestalten und zu leben.

Gesellschaftsregeln sind nicht per se schlecht, oder abzulehnen. Zumindest nicht jene Regeln die universell gültig sind. Diese werden im “Erwachen” erkannt und integriert. Nach der Integration sind sie keine Regeln mehr, sondern werden Teil des reinen Geistes (Bewusstsein)

Folgend möchte ich - zur Veranschaulichung dieser Aussage über Regeln - ein paar Beispiele zu universell- und speziell gültigen Regeln geben.

 

Universelle Regeln (Allgemeine Regeln) Spezielle Regeln (Nicht Allgemeine Regeln)
nicht das Leben nehmen Du sollst keine anderen Götter neben mir haben (Katholizismus)
nicht stehlen Dass ein Weib keine Männerkleidung trage (Judentum)
nicht sexuellen Missbrauch begehen Kein verheirateter Mann darf in Virginia an einem Sonntag fliegen.
nicht Lügen In Saudi Arabien ist es strafbar, einen Fremden zu küssen.

Am 31. Dezember 2009 umfasste das deutsche Bundesrecht 1.924 Gesetze und 3.440 Verordnungen mit insgesamt 76.382 Artikeln und Paragraphen - 99,9% davon sind wahrscheinlich - wenn die vier aufgelisteten Universellen Regeln gelebt werden - (für einen erwachten Geist) sinnlos und sperren unseren Geist ein.

Regeln / Gebote im Buddhismus
Auch im Buddhismus (der einen eindeutigen Befreiungsweg vorgibt) gibt es Gebote (Silas). Das Wunderbare daran ist, dass es sich bei den Fünf (nur 5) Silas nicht um Gebote bzw. Verbote im Sinne eines Gesetzes, sondern um sittliche Orientierungspunkte handelt, mit denen sich die Übenden täglich und ein ganzes Leben lang auseinandersetzen. Wenn der Übende bei der Einhaltung “versagt” gehört das zum Entwicklungsprozess dazu. Es wird einfach immer wieder, immer weiter geübt. Ein Versagen endet nicht in der Verdammung, sondern am Beginn der Übung.

Bleibt die Frage: „Wo kommt das Korsett eigentlich her?“
Ich vermag es nicht zu sagen. Vielleicht waren die ersten Mensch reinen Geistes. Irgendwann wurde das Zusammenleben komplizierter und es wurden Regeln erdacht. Jede Generation bekommt Regeln übertragen und fügt neue dazu. Sie wird erwachsen und stößt nur einen Teil der Regeln ab. Gebiert eine neue Generation und das Spiel geht weiter. Wir sind ca. in der 10.000 Generation (wenn man davon ausgeht, dass die Menschheit seit ca. 200.000 Jahren existiert und eine Generation 20 Jahre misst.) Also doch schon einiges an Möglichkeiten das Korsett enger zu schnüren und weiter zu geben.

Die Idee der “Erbsünde” in der Christlichen Mythologie ist mit diesem Korsett zu vergleichen.
Ob wir wollen oder nicht. Wir können uns nicht wehren. Wir bekommen das Korsett “schuldlos” aufgebürdet. Vererbt.

Ronald Mayrhofer

Ronald Mayrhofer

Ronald Mayrhofer, 1977, lebt in Linz und begleitet beruflich Menschen mit Beeinträchtigung(en), liebt die Menschen und die Natur. Er ist immer auf's neue erstaunt, wie sehr Buddhas Lehre (durch leben und prüfen) für den eigenen Geist erfahrbar wird. Sein größter Wunsch? Mögen alle Wesen glück...
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