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Bhutan will in Zukunft ausschließlich biologische Lebensmittel produzieren. Die Umstellung auf ökologisch nachhaltige Landwirtschaft ist Teil der Philosophie Bhutans. Schon seit den 1970er Jahren wurde das Bruttonationalglück zum Staatsziel erhoben. Somit gilt im Vergleich zu vielen Ländern Glück statt Wachstum als oberste Prämisse.


Umweltschutz gehört für die Bevölkerung des kleinen Himalaya-Staates zum Glücklichsein dazu. Das Königreich misst den eigenen Wohlstand nicht nach dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), sondern nach dem Bruttonationalglück anhand des Gross National Happiness Index (GNH). Ganz nach der buddhistischen Lehre, in der Glück das Wohlbefinden aller Lebewesen meint – Umwelt, Gesundheit und Artenvielfalt eingeschlossen. In der Verfassung steht auch, dass mindestens 60% des Landes bewaldet sein müssen, im Jahr 2013 waren es sogar 72 Prozent. Der Strom kommt zu 100% aus erneuerbarer Energie. Durch eine negative GNH-Bewertung konnte Bhutan so bereits wirtschaftliche Aktivitäten von Agrarkonzernen wie Monsanto stoppen. Bhutan würde es gerne schaffen, bis 2020 keine Pestizide, Herbizide oder chemische Düngemittel mehr zu verwenden. Schon heute bewirtschaften die meisten Bauern ihre Felder und Pflanzungen mit traditionellen ökologischen Anbaumethoden, aber dies nicht unbedingt aus Überzeugung. Chemikalien sind sehr teuer oder in entlegenen Bergdörfern erst gar nicht verfügbar. Schädlingsbekämpfungsmittel werden in Bhutan nicht hergestellt und sind überhaupt nur von offiziellen Ausgabestellen zu bekommen, da sie nur vom Ministerium importiert werden dürfen. Die Ausgabe der Pestizide erfolgt nur in Notfällen.
Die nüchternen Fakten schauen jedoch leider nicht ganz so rosig aus. Bhutan zählt zu den ärmsten Ländern Asiens. Es ist auf Importe von Lebensmitteln aus Indien angewiesen. Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen ist hoch. Das kleine Reich wurde lange von der Moderne abgeschottet, Fernsehen und Internet gibt es erst seit 1999. Jedoch stellt sich Bhutan bewusst dem Ziel des sogenannten ‚globalen Norden‘ entgegen, denn bei uns herrscht die Devise: Je mehr Geld, umso besser. In Bhutan hingegen wird Wachstum nur als ein Mittel, aber nicht als das Ziel verstanden.

Ester Platzer

Ester Platzer

Ester Platzer, 1979, lebt in Wien und ist Mitglied der Chefredaktion bei Ursache\Wirkung. Davor lebte und arbeitete sie viele Jahre in Ostafrika. Ester absolvierte ihr Magisterstudium in internationaler Entwicklung an der Universität Wien.
Kommentare  
# Carmen Petri-Wulf 2016-05-30 08:08
Fantastisch
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# Ariane Rödel 2016-05-30 08:09
Olé olé Bhutan....
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# Anja Dördelmann 2016-05-30 08:09
...ZUKUNFT für alle die danach kommen...
Einstellungsänderung für eine Gesellschaft ohne Gier und Missgunst...
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# Ul Rich Mensch 2016-05-30 08:10
Sehr weise ..
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# Katrin Egger 2016-05-30 08:10
Ist zwar weit weg, aber freut das Optimistinnenherz!
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# Hartmut Konz 2016-05-30 08:11
Ich glaube da haben sie es nicht so weit wie wir!!
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# Berthold Müller 2016-06-07 10:18
Ich glaube die können es wirklich schaffen!!
Diese Menschen waren immer zufrieden mit dem was sie haben und nicht nach dem Streben nach mehr und irgendwelchen Statussymbolen!!! Zufriedenheit ist deren Statussymbol, damit sind sie uns weiter voraus als wir glauben!!
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# Hartmut Konz 2016-06-07 10:18
Völlig richtig erkannt, Herr Müller!
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