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Unsere Politiker sehen im Wirtschaftswachstum die einzige Lösung für all unsere Probleme. Aber schaffen wir nicht gerade dadurch noch mehr Probleme? Wollen und sollen wir unsere Umwelt wirklich weiter ausbeuten?

Ist es nicht endlich an der Zeit, das permanente Wachstumsdenken zu hinterfragen? Schließlich bringt das Wirtschaftswachstum, welches steigenden Konsum nach sich zieht, die Erde bereits jetzt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Wir sollten daher unsere wirtschaftlichen Prioritäten verschieben und uns überlegen, wie wir die Ressourcen der Erde sinnvoll nutzen können, ohne den Planeten dabei vollkommen zu zerstören.

Viele sehen im Wirtschaftswachstum eine Voraussetzung für den Abbau von Armut und den Aufbau eines besseren Lebens für alle, doch in Wahrheit konnten davon nur ein paar Prozent der Weltbevölkerung profitieren, während sich das Ungleichgewicht verschärfte und ein keineswegs auf Nachhaltigkeit ausgerichteter Prozess in Gang gesetzt wurde. Laut ‚Living Planet Report‘ des WWF aus dem Jahr 2014 benötigt der Mensch von heute 1,5 Planeten, um seinen Ressourcenbedarf zu decken. Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir Schätzungen zufolge bis etwa 2030 sogar zwei Planeten dafür brauchen. Leider haben wir jedoch nur einen! Die Gründe für diese Entwicklung sind unter anderem in den Treibhausgasen, in der industriell betriebenen Fischerei, in der Abholzung der Wälder für Weide- und Ackerland sowie in Dammbauten und Flussregulierungen zu suchen.

„Unser Wohlergehen hängt ab von den natürlichen Ressourcen wie Wasser, nutzbaren Landflächen, Fisch und Holz sowie vom Funktionieren unserer Ökosysteme, von der Bestäubung, dem Nährstoffkreislauf und Erosionsschutz. Die ärmsten Menschen sind am meisten bedroht. Doch eine gefährdete Versorgung mit Nahrung, Energie und sauberem Wasser betrifft uns alle.“ (Living Planet Report 2014)

Während in Europa die Biodiversität im Wachsen begriffen ist, nimmt sie vor allem in Ländern mit niedrigen Einkommen rasant ab. Das liegt wohl auch daran, dass wir unsere Umweltprobleme einfach auslagern.
Es geht also darum, wieder eine Wirtschaftsform zu finden, die sowohl allen Menschen zugutekommt, als auch Rücksicht auf unseren Planeten nimmt. Wir sollten daher das lokale Gemeinwesen stärken und eine Gesellschaft aufbauen, in der gegenseitiger Respekt, Fürsorge und Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen herrschen.

Der WWF fordert uns auf zum „Schutz des Naturkapitals, zur effizienteren Produktion, zum vernünftigeren Konsum, zur Umlenkung von Finanzströmen und zu einer gerechteren Ressourcenverteilung. Es mag weder bequem noch einfach sein, die gewohnten Wege zu verlassen und nach neuen zu suchen, aber es ist möglich.“ (Living Planet Report 2014)

Eine gekürzte deutsche Version des Living Planet Reports finden Sie hier.

Ester Platzer

Ester Platzer

Ester Platzer, 1979, lebt in Wien und ist Mitglied der Chefredaktion bei Ursache\Wirkung. Davor lebte und arbeitete sie viele Jahre in Ostafrika. Ester absolvierte ihr Magisterstudium in internationaler Entwicklung an der Universität Wien.
Kommentare  
# Renate Kahl 2016-05-19 12:14
Nein genug der Ausbeutung
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