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Ich bin vollkommen ausgebrannt, mir fällt absolut nichts mehr ein, was soll ich hier noch sagen, es ist eh schon alles tausendmal gesagt, tausendmal geschrieben worden, wen erreicht denn das Geschreibsel überhaupt, wen interessiert das denn, die, die vielleicht Nachholbedarf hätten, lesen das sowieso nicht und die anderen wissen es eh.

Da sitz ich nun mit leerem Hirn, ohne Antrieb, lustlos, keine Idee, keine Kraft, ist das nun endlich ein Burn-out oder bin ich einfach nur faul?

Mein Pitta sagt: Faul. Und außerdem hat’s draußen 40 Grad im Schatten. Na gut, dann mach ich halt weiter, vielleicht morgen, vielleicht ist es da schon kühler. Früher, in meiner ‚Pittazeit’, vor meiner ‚Ayurvedazeit’, hätte ich mir noch ein paar Viertel hinter die Binde gegossen und dann wären die zündenden Ideen schon gekommen. Aber heute muss ich mich auf sanfte, kühlende, beruhigende Methoden einlassen, früher schlafen gehen und heute Abend kein Fernsehen. Alkohol, rauchen, Scharfes, Fleisch, Wurst, Käse, nein danke, sowieso nicht, und dann schalte ich doch den Fernseher an und bekomme genau die Info, die ich dringend brauche. Oder wussten Sie, was unsere Handygesellschaft mit ihren Hirnen treibt? Bei jedem (!!) Anrufton fängt das ganze Hirn an zu brennen, sofort bricht Alarmstufe 1 aus! Selbst wenn der/die Angerufene weiß, dass in einer Minute das Handy klingeln wird, reagiert das Gehirn so, als ob plötzlich, aus dem nächsten Gebüsch, der Säbelzahntiger auf einen zuspringen wollte. Da sind wir also doch wieder im Dschungel, die paar tausend Jahre, die uns von den ‚Urmenschen’ trennen, sind kaum der Rede wert, unsere Urwälder sind die Wolkenkratzer, die Savannen und Wüsten die ausgebrannten Städte. Immer erreichbar sein müssen, was für ein Irr-Sinn! O.k., ich will nicht so fortschrittsfeindlich sein, damals gab’s die Trommeln und Feuerzeichen und im alten Indien saßen die Gurus in ihren Himalayahöhlen und haben telepathiert. Also nichts Neues, die Säbelzahntigerattacken haben die einen oder anderen schließlich auch überlebt und deshalb die Welt mit unserer überragenden Spezies bevölkern können.

Burn-out

Ein richtiges Burn-out hat mich offensichtlich noch nicht erreicht, wie auch, bei meinem nunmehr 17-jährigen ayurvedischen Lebenswandel? Zur Überdrüberberuhigung lege ich nun meine kühlende 3-reihige Perlenkette um. Sie dürfen natürlich auch Ihre 5-reihige nehmen. Wie, haben Sie nicht? Na, dann vielleicht doch ein entspannender Spaziergang am Fluss, im grünen Park, noch besser im Wald, und eher keinen G’spritzten, sondern zimmerkühles Wasser!

Na denn, auf einen kühlen Herbst freut sich  

Ihre Renata Mörth

Bilder © Unsplash

Renata Mörth

Renata Mörth

Renata Mörth, geboren 1945, ist Pharmazeuthin und Psychotherapeuthin und führt seit 1980 das Ayurverdahaus Nexendorf. www.ayuverda-verein.at  
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