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Vielleicht können sehr reiche Menschen in den Genuss der Abhyanga (ayurvedische Einölung) kommen (damit sie ihren Reichtum aushalten können), für kranke Menschen wäre es eine echte Heiltherapie. Wir könnten uns auch selbst täglich einölen, damit unsere Zellen langsam satt werden, denn...

...„Abhyanga sollte jeden Tag angewendet werden, es wehrt das Alter, Einfluss und Ansammlung von Vata, erhält eine gute Sicht, gibt Nahrung für den Körper, langes Leben, guten Schlaf, gute, starke, gesunde Haut..." Sutrasthana, Kap. 2 (Dinacarya Adhyaya – Tägliche Routine), Vers 8
„Nach den (Yoga-)Übungen sollten alle Teile des Körpers angenehm massiert werden." Su. 2,12

Diese Anordnung steht in den alten Schriften unter ‚Tägliche Routine', das heißt, dass die Massage täglich durchgeführt werden soll. Abhyangas sind die berühmten ayurvedischen Ölmassagen. Es gibt kein ‚originales' Abhyanga, da es überall anders angewendet wird.
Die Erwachsenen, die zum Abhyanga kommen, sind meist müde, erschöpft, ausgelaugt, einfach gestresst oder voller Anspannung, Unruhe, voller Angst und Frustration, aber auch voller Sehnsucht, Schmerz und Hunger nach Berührung, nach Gehaltenwerden, nach Wärme und Geborgenheit. – Ein gut ausgeführtes Abhyanga kann in all diesen Fällen wahre Wunder wirken.

In unserer Praxis hat sich gezeigt, dass die sanfte Behandlung in den Menschen eine tiefe, frühkindliche Ebene öffnet, es ist wie im Mutterbauch, es gibt keine Forderung und keine sexuellen Verknüpfungen. Die Berührung und das warme Öl geben ein Gefühl des Wohlbefindens im eigenen Körper und eine Wahrnehmung der eigenen Lebendigkeit, ein Gefühl der absoluten Geborgenheit. Es ist, wie gleichzeitig von Mutter und Vater berührt zu werden, es verbindet einerseits ein erotisch und ungefährliches Sein im ‚Hier und Jetzt' mit der möglichen Öffnung zu einer spirituellen, freudvollen Erfahrung durch den eigenen Körper. Diese Behandlung kann in vielen Menschen eine tiefe Trauer auslösen, da sie vielleicht niemals so berührt worden sind, gleichzeitig ist aber eine Heilung dieses Mangels möglich. So kann Heilsein sowohl auf der psychischen und mentalen als auch auf der körperlichen Ebene geschehen. Es ist notwendige Nahrung für unsere Zellen und unseren Geist, denn nur ‚satte' Zellen können das Gefühl von Fülle und Freude geben. Und sollten wir nicht alles tun, um die Begeisterung am Lebendigsein an sich, die viele irgendwo, irgendwann verloren haben, wieder zurückzugewinnen?

In diesem Sinne ein berührungsvolles, berührt-frohes, begeisterndes Frühjahr!

Ihre Renate Mörth

Renata Mörth

Renata Mörth

Renata Mörth, geboren 1945, ist Pharmazeuthin und Psychotherapeuthin und führt seit 1980 das Ayurverdahaus Nexendorf. www.ayuverda-verein.at  
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