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Ich bin ja nicht gerade verwöhnt, wenn es um Anträge geht – mehr als einen halbscharigen habe ich bislang nicht bekommen, und auch der setzte eine Katastrophe voraus, damit er in die Tat umgesetzt werden könnte. Aber vermutlich hat der Betreffende diesbezüglich eh keine Erinnerung mehr. Insofern: „Willst Du mit mir leben?“ hat was.


Irgendwie hat ja jeder so sein eigenes Timing. Dem einen kann es nie früh genug sein, der andere wartet lieber so lange, bis sich Dinge von selbst erledigen. Und dann gibt es noch diejenigen, die vieles übersehen vor lauter Warterei. Kommen nun zwei zusammen, die die gleiche Geschwindigkeit haben oder sich ganz harmonisch ergänzen, kann man von Glück sprechen. Bei mir ist es vielfach so, dass ich von der schnellen Truppe bin: beim Spazierengehen, beim Entscheiden, beim Lösen von Problemen. Vor allem letzteres ist häufig eine Herausforderung, denn nicht immer bin ich es alleine, die Dinge geregelt bekommen möchte. Da ist die Kooperation von außen nötig – und wenn sie nur darin besteht, mich in Ruhe eben diese Dinge regeln zu lassen.
Wenn es nun immer wieder dazu kommt, dass man in diesem Prozess unterbrochen oder gar zurückgeworfen wird, kann das nerven. Ich weiß in solchen Fällen nie, ob mich das entsprechende Gegenüber oder meine Unfähigkeit, richtig unfreundlich zu werden, ärgern. Wie auch immer: Ich lasse mich da leicht abbringen oder sogar stoppen. Deshalb geht das mit der Bewältigung nicht immer ganz so zügig, wie ich mir das wünsche. Aber hey! Selbst ich lerne langsam Geduld, und dann dauert es so lange, wie es eben dauert.
Umso spannender wird es dann, wenn plötzlich Angebote auftauchen, mit denen man im Leben nicht (mehr) gerechnet hätte. Nicht, weil man zu wenig Phantasie hätte, sondern weil man selbst bereits einen Schlussstrich gezogen hat. Jetzt könnten Sie einwerfen: „Wo ist dann das Problem?“ und hätten ganz Recht damit. Doch für mich ist das nicht so klar. Denn ich schätze mutige Menschen. Solche, die eingestehen, wenn sie einen Fehler gemacht haben. Solche, die zeigen, dass sie ihr Leben in die Hand nehmen und die beste Version von sich selbst sein/werden möchten. Da kann ich nicht einfach die Leitung kappen, sondern werde hellhörig. Schöne, berührende Dinge höre ich da, ich sehe auch Tränen und Ängstlichkeit darüber, wie ich auf das Angebot reagieren könnte.

Prüfstand
Und zeitgleich bin ich auch mir gegenüber hellhörig. Was macht das mit mir, diese angestrebte Rückkehr? Diese Wende? Diese Türe, die von außen geöffnet wird, ohne anzuklopfen? Ich merke, dass ich tatsächlich noch so gechillt bin, dass ich keinerlei Konnex zu mir herstelle. Fast, als würde mir eine Geschichte erzählt, die ich spannend finde. Und beinahe möchte ich sagen: „Und, was sagt sie zu Deinem Angebot?“ Doch hoppala, das wäre ja ich in diesem Fall. Doch mir fällt gerade mal gar nichts ein.
Ich werde einfach nicht müde zu betonen, dass ich Single bin. Und das auch gerne, weil ich so meine Freiheit genießen kann. Egal, welche Art von Beziehung andere mit mir haben oder mir andichten: Ich mag alles genauso wie es ist. Doch ich weiß auch, dass man in so einem Zustand gerne selbstzufrieden wird und sich kaum mehr aus der Komfortzone hinaus bewegt. Wozu auch? Passt doch alles. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass genau in solche Situationen Prüfungen auftauchen. Solche, die einen wirklich flashen und zum Nachdenken bringen. Und auch, wenn ich mir jetzt ganz entspannt sagen könnte, dass der Wunsch, mit mir zusammenleben zu wollen, der eines anderen Menschen ist und mit mir gar nichts zu tun hat, ist er doch eine Überlegung wert. Nämlich hinsichtlich dessen, ob ich mit meinem Leben tatsächlich zufrieden bin oder ob ich mir das nur einrede. Ich vermute zwar nach wie vor ersteres, aber eine Runde Grübeln hat noch nie geschadet. Wie ich aus meinen Gedankenspiralen raus komme, weiß ich ja inzwischen.

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Claudia Dabringer

Claudia Dabringer

Studium der Germanistik und Publizistik in Salzburg mit allem, was zu einer Studentenzeit dazugehört. Mehrjährige Konzentration aufs Radiomachen, bis alles durchexerziert war und das Schreiben wieder im Kopf präsent wurde. Seitdem freie Journalistin und als Fachtrainerin & Schreibpädagogin...
Kommentare  
# Michael 2019-01-18 20:04
Manchmal, wenn ich entscheidungshilfe brauche, ziehe ich einfach ein Los :)
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# magclaudiadabringer 2019-01-19 05:33
lieber michael, ja, manchmal sind die einfachen loesung en die besten - danke fuer ihre anregung!
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# Sabine K. 2019-01-24 14:00
Also ich habe ihren Blogg jetzt nicht wirklich gelesen, da mir selbst das oberflächliche Überfliegen des heutigen Beitrages Übelkeit verursacht hat - definitiv neige ich nämlich nicht zum grübeln und häufig grübelnde Menschen sind mir zutiefst zuwider … Ich möchte nur anmerken, dass ich in den heutigen SN einen Artikel gelesen habe, der sich mit Ihnen, Ihrer in meinen Augen schwer gestörten Weltsicht und ihren vorgeblichen "Weisheiten" befasst. Ich selbst bin 51, ich habe mit 10 Jahren Jeans, Sportschuhe und coole T-shirts getragen, ich habe mit 30 Sport- und Funktionskleidung, Jeans coole T-shirts und Sportschuhe getragen (geschminkt habe ich mich so gut wie nie und bin stolz darauf !) und ich sehe keinen Grund diese von mir heiß geliebten Gewohnheiten mit über 50 zu ändern. Natürlich könnte ich jetzt anfangen mich mit Chemie vollzukleistern oder dem Diktat machoider Männer folgend Arthrose fördernde Schuhe mit hohen Absätzen zu tragen (kriegen Sie eigentlich Prozente von den Einnahmen, die Sie den Orthopäden dadurch verschaffen???? Vielleicht finanzieren Sie sich ja so Ihre Reisen?) Ich finanziere mir meine Reisen - auch ich finde es OK als Frau (auch mal alleine) überall hin zu gehen, zu reisen alles zu tun was mir Spaß macht - wieso auch nicht- durch ehrliche Arbeit, die dank Bildung und Beruflicher Qualifizierung auch ganz gut bezahlt wird. Ich finde es nur absolut nicht OK, dass Sie meinen Alle und Jeden über einen Kamm scheren zu müssen - für mich leiden gerade die tussoiden Geschöpfe, die sich so stark schminken wie Sie auf Ihrem Titelbild an mangelndem Selbstwert, den ich als doppelte Akademikerin sehr wohl habe - auch, und gerade dann, wenn ich eine mega bequeme super stylische "nerdige" Latzhose trage nur zum Beispiel!!!
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# Verena P. 2019-01-25 15:35
Liebe Frau K,
Ich verstehe ja, dass jeder Recht auf seine Meinung hat und finde das ja auch gut so. Jedoch braucht man keinesfalls beleidigend werden, vorallem wenn man sich nicht wirklich vorab informiert hat. Sie schreiben vom "oberflächliche Überfliegen" und gleichzeitig beleidigen sie die Autorin und ihre "gestörte Weltsicht" - woher nehmen sie sich das Recht zu entscheiden was 'gestört' (fürchterliches Wort) und was 'normal' ist?

Ich möchte hier keineswegs eine Diskussion mit Ihnen beginnen, aber ich bitte Sie Ihre Wortwahl nochmal zu überdenken.
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# Katja H. 2019-01-25 18:05
Sehr geehrte Frau K.,
ich hatte ja auch das Vergnügen den Artikel in dem von Ihnen so heftig beflegelten Artikel in den SN zu lesen. Wiewohl ich der Meinung bin, dass wir hier im falschen Forum sind, um diesen zu rezensieren, erlauben Sie mir doch bitte einige Ergänzungen zu Ihren obigen Ausführungen: In meiner Lesart des Beitrages ging es Frau Dabringer wohl vornehmlich darum, dass Frauen nicht aufgrund Ihres Alters in wie auch immer geartete Schubladen gesteckt werden. Ein Mechanismus, den Sie hier in der untergriffigsten Weise praktizieren, so dass man nur noch ausrufen kann: Quod erat demonstrandum! Auch hat mein tussoid geschultes Auge unschwer erkannt, dass Frau Dabringer auf dem Foto lediglich Lippenstift aufgetragen hatte. Der Rest ist wohl dem strahlenden Wesen der Dame zu verdanken, die sich eben, wie Sie unschwer in ihren Blog-Beiträgen nachlesen können, durch eine durch und durch lebensbejahende Philosophie auszeichnet. Und das macht nun einmal schön. Abschließend möchte ich Ihnen folgenden Rat aus meiner jahrelangen Kampfsportpraxis mit auf den Weg geben: " Wer angreift, gibt sich eine Blöße." Ich grüße Sie herzlich, Katja H.
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# Anja 2019-01-25 18:30
Sehr geehrte Frau K.,
ach, da habe ich wohl einen sehr spannenden Artikel verpasst. Somit kann ich mich nur auf das beziehen, was Sie in Ihrem Beitrag kritisieren:
Ich zum Beispiel reise nicht gerne alleine, aber fühle mich deshalb in keinster Weise auch nur irgendwie negativ berührt, wenn Frau Dabringer dies eventuell anders sehen sollte. Vor allen Dingen geht es niemanden etwas an, WIE sie ihre Reisen finanziert.
Es ist schade, dass es hier an Toleranz gegenüber Frau Dabringer von Ihrer Seite her mangelt. Ich verstehe leider nicht, warum dem so ist, muss und will es auch nicht.
Gerne bekenne ich mich hiermit zu tussioden Zügen, die ich auch öffentlich auslebe. Ich wünsche einen schönen Abend!
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# Marion L. 2019-01-25 18:45
Liebe Frau K.,
man möchte fast meinen, Frau Dabringer habe Ihnen persönlich etwas Schwerwiegendes angetan, wenn ich Ihren vorwurfsvollen, hasserfüllten Kommentar lese. Zudem kann ich leider nicht anders, als hier anzumerken: "Blog" wird üblicherweise mit EINEM g geschrieben.
Herzliche Grüße,
Marion L.
(ungeschminkt und in bequemer Hose)
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# magclaudiadabringer 2019-01-25 19:46
sehr geehrte frau k., ich bedaure das missverstaendnis zwischen ihnen und dem sn-artikel zutiefst! mit freundlichen gruessen...
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