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Ich habe es wirklich gut: Als Lehrerin des Intuitiven Schreibens, als Publizistin sowie als Meditierende bin ich fast immer nah bei mir, nah am Leben. Zumindest habe ich eine größere Chance als viele, die an entfremdeten Arbeitsplätzen ihre Brötchen verdienen, mich und die Welt zu erleben. 

Möchte ich das immer?
Vielleicht nicht immer, aber meistens. Mich erfüllt es mit Lebendigkeit, mit Intensität, das Leben zu erfahren. Seit ich bewusster als früher und öfter meditiere – oder genauer: eine bewusste Sitzpraxis pflege –, langweile ich mich fast gar nicht mehr, auch nicht mit irgendeinem Mitmenschen. Ich kann ja schließlich versuchen, das Thema geschickt zu wechseln, oder einen Vorschlag machen, dessen Umsetzung uns beiden Spaß bereiten würde, oder ich kann mich von der Situation verabschieden und gehen.
Der Punkt scheint mir zu sein, dass möglicherweise eine etwas größere Flexibilität vorhanden ist, mit Sicherheit aber gewachsenes Mitgefühl. Je näher mir ein anderer Mensch, ein anderes Wesen kommt, je näher ich sie an mich herankommen lasse – denn darauf kommt es allein an –, desto stärker wird mein Mitgefühl. Eine ganze Bandbreite von Handeln oder Nicht-Handeln steht mir zur Verfügung. Wobei ich das Sprechen zu den Handlungen zähle.

Ich staune gerade, wie schön und bereichernd mein Leben ist. Es ist wie nach Hause kommen. Eigentlich immer Geborgenheit finden. Wer oder was kann uns hindern, uns nah zu bleiben und dem, was geschieht, dem Leben, so schmerzhaft auch immer es sein mag, im Moment?
Wir können uns nur selber hindern. Durch Ablenkungen, die wir vielleicht aus Angst suchen und selber kreieren. Aus alldem erkenne ich, dass ich zu einem beträchtlichen Teil Schöpferin meines Unglücks und meines Glücks bin. Wobei ich dem Begriff des Glücks immer etwas kritisch gegenüberstehe.
Wenn jedoch mit Glück diese spontane Freude gemeint ist, die mich meist heiter stimmt, weil ihre Quellen Verbundenheit mit der Schöpfung sind – einmal christlich gesprochen –, dann stimme ich zu.
Also gibt es Anlass zur Freude. Zu purer Lebensfreude.

Den letzten Blog von Monika Winkelmann finden Sie hier.

 

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann, geboren 1952, Mutter einer erwachsenen Tochter, geschieden seit 2019, hat 1980 mit 28 Jahren ihr erstes Meditationswochenende in Hamburg besucht. Diese tiefgreifende Erfahrung sowie ihr Leben als Alleinerziehende der Tochter Lisa, geb. 1984,  bewirkten, dass sie viele Jahre a...
Kommentare  
# Karl Hendler 2018-10-30 09:20
Schöner Blog. Wir alle sind auf der Suche nach Geborgenheit!
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