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Großes Thema – großes Kino. Vor allem auch deshalb, weil wir wohl alle den Schrecken kennen, wenn sich die geschätzte und langjährige Freundin in einen Menschen verwandelt, den wir nur mit Mühe noch treffen wollen.

Der oder die Geliebte transformiert in eine Person, von der wir uns zu trennen dringend wünschen.
Aber auch umgekehrt kennen wir es: Wir sind Teil einer Gruppe, einer Selbsterfahrungs- oder Reisegruppe, welches gemeinsame Interesse uns auch immer zusammengebracht hat. Und wir erleben dieses Wunder, dass jemand, den wir auf Anhieb nicht mochten oder sogar entschieden ablehnten, sich als sympathisch und interessant erweist.
Wir sehen offenbar mit ganz unterschiedlichen Brillengläsern, und die Menschen haben ja wirklich auch verschiedene Seiten, die sie mal mehr, mal weniger zeigen.
Gestern hörte ich einen Vortrag des Dharma-Lehrers Christopher Titmuss, den ich wegen seines sensiblen Gebrauchs der Sprache, seiner Belesenheit und Offenheit für Kunst sowie wegen seiner Freundlichkeit schätze. Im weitesten Sinne ging es um dies: Dass es eher auf die Sicht auf eine Erfahrung ankommt als auf die Erfahrung selber.
Es wurde jedoch noch interessanter: Titmuss sprach von unserer Beziehung zur Erfahrung beziehungsweise von unserer Beziehung zu unserem Problem. Das sprach mich sehr an, denn ich bin ein Beziehungstyp, lerne gern und viel durch und an Beziehungen und schätze es, die Dinge, Systeme und Strukturen als dynamische zu sehen, also als wandelbar und lebendig. Als ein Drittes sozusagen. 

Welche Untersuchungen können wir anstellen, an uns selber, wie unsere Beziehung zu einem ‚Problem‘ beschaffen ist? Tragen wir durch die Sicht auf diese Beziehung zur Vergrößerung des Problems bei? Wie können wir zu einer frischen Sichtweise gelangen und damit unabgeschlossene ‚Geschäfte‘ aus der Vergangenheit abschließen und dort belassen?
Ich habe verstanden, dass und wie wir Raum um diese Beziehung erschaffen können. Zum Beispiel durch formale Sitzpraxis. Durch die Zuführung von Humor. Dadurch, dass ich weder mit Abneigung noch mit Zuneigung auf diese Beziehung schaue, sondern mit neuen Augen. Wie können wir neue Augen entwickeln?
Indem wir ein neues Herz zulassen. Ein neues Denken. Einen Geschmack von Befreiung.

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann, geboren 1952, Mutter einer erwachsenen Tochter, geschieden seit 2019, hat 1980 mit 28 Jahren ihr erstes Meditationswochenende in Hamburg besucht. Diese tiefgreifende Erfahrung sowie ihr Leben als Alleinerziehende der Tochter Lisa, geb. 1984,  bewirkten, dass sie viele Jahre a...
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