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In der Formel 1 stehen am Start zwischen all den harten Männern mit ihren ölverschmierten Overalls und den Rennfahrer-Helden die sogenannten Grid-Girls, liebevoll auch Boxenluder genannt. Die will man abschaffen, sie entsprächen nicht dem Bild der Frau 2018.

Niki Lauda will das nicht. Er hat sich an den Anblick gewöhnt. Es sei ‚eine Entscheidung gegen die Frauen‘. Da wäre ich nicht so sicher. Doch was soll diese verlogene Diskussion?

Die Formel 1 gehört wohl zum politisch Unkorrektesten, was man sich vorstellen kann: sinnlos im Kreis fahren, die Luft verpesten und wertvolle Ressourcen verbrauchen. Ich würde dort nie hingehen. Das ist die eine Seite. Es gibt aber auch eine andere: Millionen Menschen lieben sie. Sie gehört zur Vielfalt unserer Kultur. Warum wollen wir uns immer ärmer machen? Wenn es gerechtfertigt ist, als Deutscher auf den Malediven anstatt auf Sylt Urlaub zu machen und so eine Menge Kerosin sinnlos in die Luft zu blasen, dann dürfen verrückte Männer auch im Kreis fahren und junge Frauen ihren Busen und Po präsentieren, wenn sie das wollen.
Ständig wollen wir regeln, was man denken und tun darf.

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Allmählich beginnen auch die Rechten in Österreich in ernsthaften Diskussionen, sich endlich von dem unsäglichen Antisemitismus zu verabschieden, aber über Muslime schimpfen tun sie immer noch.

In Spanien wollen wir Deutschen und Österreicher den Stierkampf abschaffen, auch so eine grauenhafte Grauenhaftigkeit. Auch dort würde ich nie hingehen. Aber jährlich ein paar Hundert Kilogramm Fleisch vertilgen, von armen Rindern, die in ihren kurzen Leben auf ein paar Quadratmetern gemästet und dann angeblich ‚human‘, mit möglichst wenig Schmerzen, umgebracht werden, das soll gehen? Ein Stier auf einer Hazienda lebt herrlich bis zu seinem schmerzhaften Todestag, in Deutschland bekäme er tagaus, tagein den gleichen Sojafraß in seinem engen Kobel, aber würde angeblich schmerzlos sterben. Was ist besser?
Beides geht nicht, aber beides gibt es. Tiere mästen und schlachten geht nicht, Stiere morden geht nicht und dass rindfleischessende Deutsche stiertötenden Spaniern sagen, was sie tun sollen, geht auch nicht.
Junge osteuropäische Frauen werden zu Tausenden als Dirnen bei uns gedemütigt, wäre ich eine solche und könnte wählen, ich wäre lieber ein Boxenluder in Abu Dhabi.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ich bin dagegen, dass Frauen auf ihren Körper reduziert werden, dagegen, dass es im Winter in Europa brasilianische Erdbeeren gibt, dagegen, dass Männer sinnlos im Kreis fahren, dagegen, dass es Dirnen gibt, gegen Massentierhaltung und gegen Stierkampf. Aber viele sind für das alles und gegen etwas ganz anderes. Die Wahrheit liegt in der Mitte und vor lauter Political Correctness eines Tages in einer öden, langweiligen Welt aufwachen, das will ich auch nicht.

Ich bin für Freiheit und für Selbstverantwortung. Ich bin für ein ethisches Leben und dass sich alle Menschen respektieren und achten und in Frieden miteinander leben. Bis dahin wird es noch dauern. Bis es so weit sein wird, müssen wir aufpassen, dass die einen nicht ständig selbstgerecht den anderen sagen, was sie zu tun und was sie zu unterlassen hätten.
Vielleicht machen Grid-Girls gerne ihren Job, reisen gerne nach Abu Dhabi und verdienen etwas dazu, vielleicht unterbrechen sie dafür eine Woche ihr Studium, vielleicht arbeiten sie sonst in St. Pauli?
Was nützt es, wenn Macho-Männer ihren Job abschaffen und gleichzeitig im Kopf die alten Macho-Männer bleiben, die sie immer waren?

Univ.-Prof. Dr. Peter Riedl

Univ.-Prof. Dr. Peter Riedl

Peter Riedl ist Universitätsprofessor für Radiologie und seit über 30 Jahren Meditations- und Achtsamkeitslehrer. Er ist Gründer und war bis Juni 2019 Herausgeber der Ursache\Wirkung, hat W.I.S.D.O.M., die Wiener Schule der offenen Meditation und das spirituelle Wohnheim Mandalahof gegründet. S...
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