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Ich wollte keine Ängste fühlen -
also bekam ich Angstattacken.

Ich wollte nicht anhaften-
also bekam ich Süchte und Abhängigkeiten.

Ich wollte nicht unzufrieden sein-
also bekam ich Unzufriedenheit.

Ich wollte weder neidisch noch eifersüchtig sein -
also bekam ich Eifersucht und Neid.

Ich wollte nicht geizig sein -
also bekam ich Gier.

Ich wollte anderen nicht lästig sein-
also bekam ich Aufdringlichkeit.

Ich wollte andere nicht bekehren-
also bekam ich Besserwisserei.

Ich wollte keinen Streit-
also bekam ich Konflikte.

Ich wollte nicht wütend sein-
also bekam ich Zorn.

Ich wollte nicht rücksichtslos sein-
also bekam ich Egoismus.

Ich wollte nicht undankbar sein-
also bekam ich Undankbarkeit.

Ich wollte nicht schwer sein-
also bekam ich Mühsal und Schwere.

Ich wollte nicht schwach sein-
also bekam ich Depression, Mut-, Kraft- und Antriebslosigkeit.

Ich wollte nicht laut sein-
also bekam ich Lärm.

Ich wollte nicht allein sein-
also bekam ich Einsamkeit.

Ich wollte nicht ausgegrenzt sein-
also bekam ich Isolation.

Ich wollte nicht unsicher sein-
also bekam ich Unsicherheit.

Ich wollte nicht zweifeln-
also bekam ich Verzweiflung.

Ich wollte niemanden zwingen-
also bekam ich Druck und Zwang.

Ich wollte ohne Ansprüche sein-
also bekam ich Erwartungen.

Ich wollte nicht unzuverlässig sein-
also bekam ich Unberechenbarkeit.

Ich wollte nicht fehlerhaft, schlecht und unvollkommen sein,
also bekam ich Strafe, Schuld und schlechtes Gewissen.

Ich wollte nicht ohne Vertrauen sein-
also bekam ich Misstrauen.

Ich wollte nicht illoyal sein-
also bekam ich Verrat.

Ich wollte nicht abhängig sein-
also bekam ich Unfreiheit.

Ich wollte nicht ungeliebt sein-
also bekam ich mangelnde Liebe.

Ich wollte keinen Schmerz -
also bekam ich Schmerzen.

Ich wollte nicht sterben-
also bekam ich Sterben.

Ich wollte nicht pessimistisch oder gar negativ sein-
also bekam ich Schwermut und Negativität.

Ich wollte mein Ego nicht-
also bekam ich ein starkes und überhebliches Ego.

Ich wollte den Alltag nicht-
also bekam ich tödliche Lageweile.

Ich wollte weder unfair noch ungerecht sein-
also bekam ich Unfairness und Ungerechtigkeit.

Ich wolle weder werten noch urteilen,
also bekam ich Kritik und Verurteilung.

Ich wollte nicht erfolglos sein-
also bekam ich Misserfolg, Unwichtigkeit und Bedeutungslosigkeit.

Ich wollte alles bedingungslos akzeptieren-
also bekam ich viel Widerstand.

Ich wollte im inneren Frieden sein-
also bekam ich Kampf.

Ich wollte im Hier und Jetzt sein-
also bekam ich den Spiegel der Zeit.

Dann wollte ich nur noch in der Stille sein-
desto lauter und lebendiger wurde es.

Ich wollte am liebsten gut und lichtvoll sein
und sah dafür in den bösen Schatten der anderen.

In Wahrheit wollte ich das Leben und die Liebe
in der Tiefe all ihrer Gefühle nicht.

Ich wollte so vieles nicht sein -
jetzt bin ich - und auch nicht. Yin und Yang, Schatten und Licht.

Klaus Eibach

Klaus Eibach

Der Autor Klaus Eibach ist Philosoph, Weisheitslehrer und medialer Gefühlscoach. In seinem gerade erschienen Buch „Philosophie der Gefühle“ beschreibt er Gefühle als eine bewusste Sprache der Seele. Gefühle wollen verstanden statt losgelassen, abreagiert, verdrängt oder therapiert werden, w...
Kommentare  
# Heike 2017-01-24 17:11
Wunderbar geschreiben,
wo Licht ist da ist auch immer Schatten, wir tragen beides in uns und müssen auch beides lernen zu leben.
Liebe Grüsse Heike
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