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In Russland wurde Ende Juni ein Gesetz verabschiedet, das die Zucht und den Anbau von genmodifizierten Tieren und Pflanzen verbietet.


Ab 2017 tritt das neue Gesetz in Kraft. Auch die Einfuhr von genmanipulierten Erzeugnissen kann im Rahmen dieses Gesetzes untersagt werden, und zwar wenn ein negativer Einfluss auf die Gesundheit oder die Umwelt nachgewiesen wird. Das Verbot betrifft die Wissenschaft nur am Rande – nach einem Expertengutachten ist der Einsatz im Rahmen der Forschung erlaubt, trotzdem regt sich bei den Wissenschaftlern am meisten Widerstand gegen das neue Gesetz.

Ist dies nun ein Erfolg für Russlands Biobauern? Diese begrüßen das neue Gesetz und hoffen, dass ihr Marktanteil steigen wird. Dieser liegt laut der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegung (IFOAM) derzeit bei nur 0,1 Prozent. In Österreich etwa beträgt der Anteil der biologischen Landwirtschaft 19,4 Prozent. Weltweit gesehen macht der biologische Landbau laut IFOAM aber nur 1 Prozent aus, doch glücklicherweise ist er im Wachsen begriffen. Die russischen Biobauern hoffen also, dass sie in der Herstellung von Lebensmitteln zu einem bedeutenden Produzenten werden können.

Ein weiteres Argument für das neue Gesetz Russlands hat Boris Akimow, Gründer einer Bauerngenossenschaft. Er meint: „Genmanipulierte Lebensmittel sind hervorragend geeignet, um den Welternährungsmarkt unter die Kontrolle von Großkonzernen zu bringen. Der US-Biochemieriese Monsanto zum Beispiel stellt 50 Prozent aller genetisch veränderten Samen her.“ Genau dies ist ein Faktor, warum das Gesetz eingeführt wurde, denn Russland ist derzeit bei Saatgut und Pflanzmaterial sehr stark auf Importe angewiesen. Im Land selbst gibt es keine nennenswerte Saatgutwirtschaft.

Gegenstimmen machen sich in den russischen Wissenschaftsverbänden breit. So ist etwa der Molekulargenetiker Stanislaw Polosow überzeugt: „Alle guten Genetiker werden einfach in den Westen auswandern.“ Weitere Stimmen sagen, dass es ohne Biotechnologien unmöglich wird, eine Bio-Supermacht aufzubauen. Alexander Pantschin von der Russischen Akademie der Wissenschaften ließ verlauten: „Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass Gentechnik Ökobauern geholfen hat, reinere Bioerzeugnisse herzustellen.“

Ester Platzer

Ester Platzer

Ester Platzer, 1979, lebt in Wien und ist Mitglied der Chefredaktion bei Ursache\Wirkung. Davor lebte und arbeitete sie viele Jahre in Ostafrika. Ester absolvierte ihr Magisterstudium in internationaler Entwicklung an der Universität Wien.
Kommentare  
# Bernhard Pfammatter 2016-08-01 08:38
Das finde ich gut !!!
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