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Uns vom kleinen ICH befreien zu wollen wäre töricht, denn wir brauchen es. Zu erkennen was dieses ICH eigentlich ist, ist die Befreiung. Die Erleuchtung. Das Erwachen.

Aber warum ist das kleine ICH so wichtig? Noch dazu wo es so viel Leid in sich birgt?
Es ist so wichtig, weil es wichtige Funktionen bereitstellt und es bringt nur Leid wenn es verkannt wird.

Um dir das Erkennen zu ermöglichen - und das Verkennen zu erschweren, versuche ich folgend Funktionen des kleinen ICHs zu erklären, in Worte zu fassen. Dieser Versuch kann nur in die Nähe von dem Führen, worum es geht. Denn ohne selbst zu prüfen wird man höchsten intellektuell verstehen worum es geht. Deshalb, prüfe was du hier liest, dann wird aus dem Verstehen tiefe Erfahrung. Aus dieser Erfahrung heraus wird allumfassendes Verständnis für das Thema “Wer bin ICH” erwachsen.

Bewertung / Beleuchtung - eine Funktion des kleinen ICH

Das kleine ICH ist eine Funktion der Einheit “Körper / Geist”. So wie auch die Verdauung. Bei der Verdauung wird zugeführte Nahrung in Nähr- und Abfallstoffe zerlegt. Die Darmwände dienen als Schleuse. Dort wird entschieden wer eingelassen und wer abgewiesen wird. Nährstoffe werden eingelassen, Abfallstoffe abgewiesen und ausgeschieden.

Das große ICH (der erkennende Geist) liefert die Nahrung (durch Erkennen was IST). Das kleine ICH zerlegt diese in Nährstoffe. In Erfahrungen (die gespeichert werden um Erinnerungen oder Muster bilden zu können). Dabei wird Abfall produziert. Dieser Abfall sind Wertungen. Gut, schlecht, groß, klein, böse, schön, hässlich, lang, kurz (lang, kurz sind Zeitelemente) - kurz - alles Dualistische. Diese Wertungen sind beim Verdauen notwendige “Enzyme”. Sie ermöglichen zu unterscheiden und zu ordnen, um Erkanntes für den weiteren Weg nutzbar zu machen. Nach der Verdauung gehören die Wertungen - da nicht mehr benötigt - wieder ausgeschieden. Für die Ausscheidung ist wiederum das erkennende große ICH zuständig.

Wenn wir um dieses große ICH nicht wissen, ist die Ausscheidefunkton blockiert.
All die Wertungen bleiben erhalten, füllen unser kleines ICH an, blähen es auf, machen es groß und größer. Und je größer das kleine ICH wird, umso schwerer können wir das große ICH dahinter erkennen. Wut, Hass, Ängste, Minderwertigkeitsgefühle, Getriebenheit, Antriebslosigkeit, usw. sind so gesehen Symptome einer Stoffwechselerkrankung.

Befreiung ist, zu erkennen dass das kleine ICH (nur) eine wichtige Funktion ist, jedoch nicht das Wesen das ICH bin. Das kleine ICH ist wichtig - und dabei weder gut noch schlecht. Denn Gut und Schlecht (sowie alles Dualistische / Trennende) sind Produkte (Enzyme) der Funktion “kleines ICH”.

Nochmal anders gesagt:
Wenn ich meinen Körper als Boot verstehe, ist der Geist Kapitän und das (kleine) ICH Steuermann. Der Kapitän gibt den Weg vor - der Steuermann bringt das Boot auf Kurs.

In unserer Denkkultur wurde der Kapitän wegrationalisiert und dem Steuermann dessen Aufgaben aufgebürdet. Der Steuermann erlebt eine ständige Überforderung, die über kurz oder lang in ein Gefühl der Unzufriedenheit führt.

Klug ist, wenn man lernt, das (kleine) ICH wieder nur als Steuermann einzusetzen.
Und man benötige das ICH wirklich nur wenn "was zu tun" ist.
Wann was zu tun ist, bestimmt der Kapitän. Dieser hat wesentlich höhere Kompetenzen und ist neutral - frei von Wertungen.

Ronald Mayrhofer

Ronald Mayrhofer

Ronald Mayrhofer, 1977, lebt in Linz und begleitet beruflich Menschen mit Beeinträchtigung(en), liebt die Menschen und die Natur. Er ist immer auf's neue erstaunt, wie sehr Buddhas Lehre (durch leben und prüfen) für den eigenen Geist erfahrbar wird. Sein größter Wunsch? Mögen alle Wesen glück...
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