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Marokko hat mit 1. Juli die Produktion und die Verwendung von Plastiksackerln verboten – ein mutiger Schritt des zweitgrößten Plastiksackerlbenutzers der Welt, nur die USA haben noch einen höheren Verbrauch.


Laut Al Jazeera wurden in Marokko bisher drei Billionen Plastiksackerl pro Jahr verwendet. Dies bedeutet einen Pro-Kopf-Verbrauch von etwa 900 Sackerln jährlich. Im Vergleich dazu werden in Deutschland jährlich etwa 76 Stück pro Kopf verbraucht. EU-weit werden 100 Milliarden Stück jährlich verwendet, wobei Studien besagen, dass 89 Prozent lediglich einmal genutzt werden.
Die Straßen und Strände von Marokko sind oft mit Plastiksackerln zugemüllt. Umweltverbände rechnen jedoch, dass die komplette Umsetzung des Verbotes etwa ein Jahr brauchen wird.
Einige andere afrikanische Länder, darunter Südafrika, Uganda, Somalia und Ruanda, haben ebenso Besteuerungen oder Verbote eingeführt. Auch Sansibar hat schon vor vielen Jahren die Verwendung von Plastiksackerln unter Verbot gestellt – dort erfolgte die Umsetzung aufgrund der angedrohten hohen Strafen sehr rasch.

Und wie schaut es in Europa aus? In Deutschland ist das Ende der Plastiktüten ebenfalls in Sicht. Einige Unternehmen wie Rewe, H&M und dm verlangen Gebühren für die Tüten und reduzieren auf diese Weise den Verbrauch. EU-weit soll die kostenlose Abgabe mit 2018 enden, ausgenommen sind allerdings die Sackerl, die für Obst und Gemüse angeboten werden, und jene mit einer Dicke unter 15 Mikron. Ziel der EU ist es, durch die neue Richtlinie den Verbrauch von derzeit im Schnitt 90 Sackerln auf 40 pro Kopf zu reduzieren.
Umweltschutzverbände meinen, dass die Plastikrichtlinien zu schwach sind und das Verbot der dünnen Plastiksackerln vor allem aufgrund des massiven Lobbyings des britischen Unternehmens OXO-Plastik nicht durchgesetzt werden konnte. Wirtschaftliche Interessen rangieren anscheinend immer noch weit vor dem Umweltschutz.

Ester Platzer

Ester Platzer

Ester Platzer, 1979, lebt in Wien und ist Mitglied der Chefredaktion bei Ursache\Wirkung. Davor lebte und arbeitete sie viele Jahre in Ostafrika. Ester absolvierte ihr Magisterstudium in internationaler Entwicklung an der Universität Wien.
Kommentare  
# we are paradise 2016-07-11 12:02
da bin ich ja gespannt, wann es bei uns soweit ist. WIR nutzen die alternativen natürlich selbst schon lange
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# Silvia Schuster 2016-07-12 08:18
Wenn das der Wahrheit entspricht, ganz suuuuuper!
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# Christine Losso 2016-07-12 08:20
Super
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